Boden ErLeben 2.0 im Schuljahr 2023/24
Das Projekt
Nachdem bereits einige Schulen in der Region im Vorjahr ein erfolgreiches Projekt zum Thema "Klimafitter Boden" im vorigen Schuljahr durchgeführt haben, nehmen nun zwei weiteren Volksschulen (Bad Traunstein und Großgöttfritz) sowie die NMS Martinsberg an einem ähnlichen Projekt teil. Die Schulen freuen sich gemeinsam mit Projektbetreuerin Elisabeth Höbartner-Gußl darauf, das Thema „Boden ErLeben“ für die junge Generation greifbar zu machen.
Der Aufbau des Bodens, Bodenlebewesen aber auch die Rolle des Bodens im Klimawandel werden dabei im gesamten Schuljahr im Unterricht beleuchtet. Ausgestattet mit einem Bodenkoffer werden die Schüler selbst als Bodenforscher in den Schulgärten tätig und beobachten die Würmer in der eigens aufgestellten Wurmkiste oder die Lebewesen im selbst angelegten Kompost. Im Schulgarten können sie ihre gärtnerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die NMS Martinsberg wird sich mit alternativen Formen des Gärtnerns ohne Garten beschäftigen. Exkursionen sowie verschiedene Workshops ergänzen das Programm.
Detektivisch erheben die Kinder außerdem die klimatischen Verhältnisse in der Schulumgebung, decken mögliche Schwachstellen wie Hitzeinseln auf und identifizieren Anpassungsmaßnahmen.
Im Juni 2024 werden bei einem Abschlussfest die Ergebnisse des Projektes allen Schüler:innen der teilnehmenden Schulen sowie der interessierten Öffentlichkeit präsentiert.
Ziel des Projektes ist es, Kindern deren Handlungsspielraum bewusst zu machen und ein nachhaltiges Verständnis für Klimawandelanpassung im Alltag zu schaffen.
Das Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und ist Teil des Programmes Klimaschulen.
Workshop "Klimawandelanpassung - Na KLAR!"
Den Auftakt des Klimaschulprojektes bildete der Workshop "Klimawandelanpassung- Na KLAR!" des Klimabündnis NÖ, der zu Beginn des Schuljahres in allen 3 teilnehmenden Schulen stattfand.
Die Vortragende DI Christina Mayrhofer erarbeitete mit den Schüler:innen spielerisch die Auswirkungen des Klimawandels, die in der Region bereits spürbar sind. Gemeinsam wurden einfache Anpassungsmaßnahmen bei Hitze und Starkregen erarbeitet. Eine besondere Rolle spielte auch der Baum als Schattenspender.Den Abschluss bildete ein Experiment, bei dem die Schüler:innen erleben konnten, wie wichtig unversiegelte Flächen bei Starkregen sind.
Boden-Workshop
Großes Interesse und viel Spaß und Aktivität herrschten beim Bodenworkshop der ersten Klasse der NMS Martinsberg am 23. Oktober 2023. Gemeinsam mit Umweltpädagogin DI Astrid Damböck erarbeiteten die jungen Bodenforscher die Bedeutung des Bodens für Mensch und Umwelt. In verschiedenen Erlebnisstationen führten die Schüler:innen Erosionsversuche durch, beobachteten Bodentiere mit der Becherlupe und lernten verschiedene Bodentypen mittels Rollprobe und Schlämmprobe kennen. Gemeinsam nahmen sie eine Spatenprobe im Schulgarten und analysierten die verschiedenen Bodenschichten und entdeckten zahlreiche Bodentiere wie Regenwürmer und Asseln. Am Ende des 2-stündigen Workshops war das Bewusstsein bei den Schüler:innen für einen verantwortungsbewussten und sorgsamen Umgang mit unserem Boden geschärft.
Regenwürmer ziehen in die Schulen ein!
Im Herbst 2023 aktivierten die drei Schulen eine Wurmkiste in ihrem Klassenzimmer.
Mit großem Eifer wurde die Kiste gemeinsam mit den Lehrerinnen selbst zusammengebaut und befüllt. Ab sofort sind die Schüler für das Wohlergehen der Bewohner der Wurmkiste, die Kompostwürmer, selbst verantwortlich. Diese benötigen ausreichend Futter in Form von Küchenabfällen und anderen organischen Abfällen. Bei wurmgerechten Bedingungen fressen sich die Würmer durch die Bioabfälle, vermehren sich rasch und produzieren wertvollen Humus. Dieser kann aus der Kiste entnommen und als Dünger im Garten oder für Topfpflanzen verwendet werden. Durch das Sichtfenster auf der Kiste können die Kinder die Würmer bei der Arbeit beobachten.
Insektenhotel für den Schulgarten der Mittelschule Martinsberg
Die 1. Klasse der Mittelschule Martinsberg besuchte vor den Osterferien im Zuge des Klimaschulprojektes der KLAR! Waldviertler Kernland einen Workshop über Insektenhotels und die Bedeutung der Insekten für die Artenvielfalt und unsere Umwelt. Unter der fachkundigen Anleitung von Naturvermittlerin Edith Weiß lernten die Schüler die Vielfalt der Insektenwelt kennen und erfuhren, warum der Schutz ihrer Lebensräume so wichtig ist.
In dem interaktiven Workshop wurde den Schülern verdeutlicht, dass Insekten nicht nur lästige Krabbeltiere sind, sondern essentielle Bestäuber von Pflanzen und einen wichtigen Bestandteil des Ökosystems darstellen. Edith Weiß betonte die Bedeutung von naturnahen Gärten und erklärte, wie Insektenhotels dazu beitragen können, den Insekten Lebensraum zu bieten und ihre Populationen zu fördern.
Ein Höhepunkt des Workshops war, als die Schüler selbst Hand anlegten und begannen, ein zuvor selbst gebautes Insektenhotel zu befüllen. Mit Begeisterung füllten sie die verschiedenen Kammern des Hotels mit Materialien wie Schilf, Holzwolle und Ziegel. Dabei lernten sie nicht nur praktisch, wie ein Insektenhotel aufgebaut ist, sondern auch, welche Bedürfnisse unterschiedliche Insektenarten haben.
Das fertige Insektenhotel soll nun im Schulgarten aufgestellt werden, wo es einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Insekten leisten wird.
Exkursion Biobäckerei Hölzl der Volksschule Bad Traunstein
Eine aufregende und lehrreiche Exkursion erlebten die Schüler der Volksschule Bad Traunstein, als sie kürzlich die Biobäckerei Hölzl in Schweiggers besuchten. Der Tag begann mit einer spannenden Führung durch den Biobauernhof, wo die Kinder nicht nur die Möglichkeit hatten, die Hühner zu füttern, sondern auch einen Einblick in die modernen landwirtschaftlichen Maschinen wie auch der eigenen Photovoltaikanlage inkl. Stromspeicher bekamen.
Nach der Besichtigung des Hofes führte Firmenchef Mario Hölzl die Gruppe zu einem der Felder, wo gemeinsam eine Spatenprobe durchgeführt wurde und sich die Schüler auf die Suche nach Regenwürmern begaben.
Der Höhepunkt des Tages war jedoch zweifellos das Backen. Jedes Kind durfte seine eigenen Weckerl formen und backen, eine Aktivität, die bei den Kindern besonders gut ankam. Die selbstgebackenen Weckerl durften die Kinder mit nach Hause nehmen.
Wandertag zum Sonnentor Freihof der Volksschule Großgöttfritz
Einen abwechslungsreichen Wandertag bei strahlendem Sonnenschein erlebte die 3. und 4. Schulstufe der Volksschule Großgöttfritz Anfang Juni. Gemeinsam wanderten sie 1,5 Stunden von ihrer Schule zum Sonnentor Freihof nach Sprögnitz. Dort bekamen sie eine kurzweilige Führung von Permakulturexpertin Birgit Hofer am Gelände des Freihofs. Sie lernten die verschiedenen Elemente eines Naturgartens kennen, durften die Hühner füttern und den Kompostwürmern bei der Arbeit zusehen. Ausklingen lassen konnten sie die Führung bei Spiel und Spaß im Weidendom. Mit vielen Erlebnissen im Gepäck machte sich die Klasse wieder auf den Heimweg zu ihrer Volksschule.
Indoor Gardening der Mittelschule Martinsberg
Die 1. Klasse der Mittelschule Martinsberg widmete sich einem ganz besonderen Projekt - einem selbst entworfenen und gebauten Indoor Garden. Gemeinsam mit der HLUW Yspertal wurde die Konstruktion entworfen und gebaut und in weiterer Folge bepflanzt, sowie mit Beleuchtung und Bewässerung ausgestattet. Der Indoor-Garden ist in der Aula der Schule aufgebaut und die Schüler:innen zeigen sich fasziniert davon, dass bereits eine erste Ernte eingefahren werden konnte.
Exkursion zum Biobauernhof Mistelbauer der Mittelschule Martinsberg
Die Kinder der 1. Klasse machten am 6. Juni eine Wanderung zum Biohof Mistelbauer. Dort bekamen sie viele interessante Infos über Ökosysteme, Wasserkreislauf und den Effekt eines Glashauses. Abgesehen von all den faszinierenden Inhalten schmeckte auch das Gemüse, welches die Kinder dort erwerben konnten, hervorragend.
Pflanzaktion der Volksschule Großgöttfritz
In einem engagierten Beitrag zum Umweltschutz und zur Verschönerung des Schulgartens haben die Schüler der Volksschule Großgöttfritz zusammen mit Andrea Meixner von der Baumschule Pernerstorfer eine Naschhecke im Schulgarten gepflanzt. Die Aktion fand im Rahmen des Klimaschulprojektes statt, bei dem sich die Schüler bereits das gesamte Schuljahr mit dem Thema „Boden“ beschäftigt haben.
Unter der fachkundigen Anleitung von Andrea Meixner setzten die Kinder verschiedene Beerensträucher in die vorbereiteten Beete des Schulgartens. Begeistert und mit viel Eifer waren die jungen Gärtner bei der Sache, gruben Löcher, setzten die Pflanzen ein und sorgten anschließend dafür, dass die Sträucher ausreichend gewässert wurden.
Erfolgreicher Abschluss des Klimaschulprojekts mit einem Fest im Martinsaal
Der krönende Abschluss des Klimaschulprojektes wurde am 13. Juni mit einem gemeinsamen Event im Martinsaal gefeiert.
Stolz präsentierten die Schüler und Schülerinnen auf kreative Art und Weise ihre Ergebnisse. Die Vielfalt der Projekte reichte vom Insektenhotel über das Indoor Gardening Projekt der Mitteschule, zu Pflanzungen in den Schulgärten der Volksschulen bis zu den entstandenen Kunstwerken beim Malen mit Erdfarben.
"Es ist beeindruckend zu sehen, mit welcher Begeisterung und welchem Engagement die Schülerinnen und Schüler dieses wichtige Thema angegangen sind", zeigen sich KLAR! Managerin und Projektleiterin Elisabeth Höbartner-Gußl und Kernland-Obmann Bgm. Christian Seper begeistert.
Der Höhepunkt des Festes war der Auftritt des Klimaclowns, der die Kinder mit seinem unterhaltsamen und zugleich lehrreichen Programm begeisterte. Mit Humor und spielerischen Elementen vermittelte er den jungen Zuschauern wichtige Botschaften zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit. Seine Show war nicht nur ein großer Spaß für die Kinder, sondern auch eine inspirierende Lektion darüber, wie jeder Einzelne zum Schutz unserer Erde beitragen kann.